Sommersemester 2010: Soziotop Neue Musik

Symposium „Soziotop Neue Musik“

11. bis 13. Juni 2010

Hochschule für Musik Hanns Eisler
Krönungskutschensaal im Marstallgebäude, Schlossplatz 7, 10178 Berlin

Eine Veranstaltung von
KLANGZEITORT. Institut für Neue Musik der Universität der Künste Berlin und Hochschule für Musik Hanns Eisler

www.soziotop-neue-musik.de

Organisation: Markus Böggemann, Arnulf Herrmann

Die zeitgenössische Musik ist nicht nur ein ästhetisches Phänomen. Das Komponieren, Aufführen und Rezipieren neuer Musik, ihre Netzwerke, Gruppenbildungen und Identifikationsangebote markieren zugleich auch einen sozialen Raum, ein Soziotop, in dem sich die Akteure bewegen und handeln.

Was aber macht diesen Raum aus? Welche Handlungsmuster und -optionen charakterisieren ihn? Gibt es „szenetypische“ Merkmale und Verhaltensweisen im Feld der zeitgenössischen Musik – und was sind die ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen dafür? Welchen Einfluss haben Austausch- und Transferprozesse – z. B. mit einzelnen Sparten der populären Musik – auf die Grenzen des Feldes und das Selbstverständnis der Akteure?

Das Symposium „Soziotop Neue Musik“ setzte hier an: Es fragte nach Beschreibungsmodellen, die das Feld der zeitgenössischen Musik und seine Akteure als eine Form kultureller Vergemeinschaftung neben anderen erfassen; es fragte nach Formen und Funktionen seiner internen Ausdifferenzierungen, ihren Grenzverläufen und konkurrierenden Identifikationsangeboten; und es fragte nach den institutionellen und medialen Rahmenbedingungen und ihrem Einfluss auf die Handlungen und Handlungsoptionen der Beteiligten.
Mögliche Antworten auf diese Fragen ließen sich jedoch nur begrenzt aus einer Innenperspektive formulieren: Um die Motivationen, die Abgrenzungs- und Identifikationsmechanismen zu erschließen, die innerhalb des sozialen Raums der zeitgenössischen Musik wirksam sind, brauchte es auch einen Blick von außen auf das „Soziotop Neue Musik“.
Die Veranstaltung zielte deshalb auf eine Kartierung des Feldes der zeitgenössischen Musik, indem Fremd- und Selbstbeschreibungen, Einblicke von außen und Zustandsbeschreibungen von innen einander gegenübertraten und ergänzten.

ReferentInnen (u.a.):
Prof. Dr. Winfried Gebhardt (Soziologe, Universität Koblenz)
Prof. Dr. Frank Hentschel (Musikwissenschaftler, Universität Giessen)
Dahlia Borsche (Musikwissenschaftlerin, DJane, Universität Klagenfurt)
Susanne Laurentius (Musikwissenschaftlerin, freie Autorin)
Bernhard Günther (Dramaturg, Philharmonie Luxemburg)
Stefan Conradi (Edition Peters)
Stefan Fricke (Redakteur, Hessischer Rundfunk)
Folkert Uhde (Musikmanager, Veranstalter, Radialsystem V Berlin)

Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Veranstaltungen zu diesem Schwerpunkt
Dokumentation zu diesem Schwerpunkt